Schach wurde in Schlotheim bereits lange vor 1946 außerhalb
eines Sport-
vereines gespielt. Nach Hinweisen von Schachspielern bzw. von
schach-
interessierten Bürgern von Schlotheim ging die Sektion/Abteilung
Schach
der SG Schlotheim aus folgenden Quellen hervor:
- Freundeskreis (Stammlokal:
"Zum Erbprinzen") und
- Schachspieler außerhalb
des Freundeskreises
Zeittafel
1946 Gründung der Sektion Schach in der SG Schlotheim
Gründungsväter
Ehrhardt Köhler
Ernst Nolte
Gustav Burghardt
Dr. Martin Schulz
Schachfreunde der "ersten Stunde"
Ernst Nolte, Gustav Burghardt, Gerhard Büchel, Karl Picard,
Karl Preuße (Lehrer), Adolf Zech, Ehrhardt Köhler,
Rudolf Scherzberg,
Siegfried Vattrod u.a.
Sektionsleiter/Abteilungsleiter
1946 Ehrhardt Köhler
1953 Rudolf Trejbal
1960 Hans Fritz
1962 Willy Saß
1964 Peter Jensen
1967
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Schlotheimer Schachspieler gehen zu
"Traktor" Ebeleben
1983 Gründung der BSG "Sponeta" Schlotheim
Aus der ZSG Schlotheim entstand die neue BSG mit den
Sektionen Fußball, Kegeln, Handball und Leichtathletik
(später sollen noch die Sektionen Schach, Volleyball
und Federball dazu kommen ! ).
1983
Siegfried Walter Schachsport für Schüler in einer AG
(AG-Leiter) an der POS Schlotheim
1985 Manfred Jakobi
1986
Dr. Harri Hader Schachsport für Schüler in einer
AG an
(AG-Leiter) der Schlotheimer POS und der Sektion
Schach der BSG "Sponeta"
1990 Dr. Harri Hader
Zur "Blütezeit" des Schlotheimer Schachsportes (1957-1960)
waren in der
Sektion ca. 40 Männer, Frauen und Schüler organisiert.
So waren 2 Männer-
Mannschaften (Bezirksklasse und Kreisklasse), eine Frauen-Mannschaft
und
eine Mannschaft der männlichen Jugend im Punktspielbetrieb.
In der Frau-
enmannschaft spielten 4 Spielerinnen aus Schlotheim (Mariane
Burghardt..)
und 2 Spielerinnen aus Ebeleben.
Im Terminkalender des Schachbezirkes Erfurt für 1959/1960
findet man zum
Verein "Lokomotive" Schlotheim folgende Eintragung:
Sektionsleiter:
Rudolf Trejbal
Technischer Leiter: Rudi
Hebler
Jugendleiter:
Günter Helbing
Spiellokal:
VEB Meßapparate
1. Mannschaft:
Bezirksklasse B "Nord"
Siegfried Vattrodt, Günter Füllgraf,
Dr. Martin Schulz, Ehrhardt Köhler,
Willy Saß, Karl Picard,
Adolf Zech und Rudolf Trejbal
Für 1964/1965 weist der Terminkalender aus, daß
die 1. Mannschaft von
Schlotheim (Spiellokal: HO "Schwarzer Adler") in der Bezirksklasse
"Nord" gegen
Lokomotive Nordhausen I , Lokomotive
Nordhausen II ,
Traktor Großbodungen
, Fortschritt Heiligenstadt ,
Motor Dingelstädt II
, Einheit Worbis ,
Einheit Sondershausen ,
Einheit Mühlhausen und
Vorwärts Siemerode
(Sektionsleiter Peter Jensen)
anzutreten hat.
Schlotheimer Schachspieler 1958 (?) (Quelle: G. Picard)
v.l.n.r. Günter Helbing, Karl Picard,
Ehrhardt Köhler,
Dr. Martin Schulz, Walter Scherzberg, Willy Saß
Aufgrund guter Leistungen in den Punktspielen und dem guten Abschneiden
in den Pokalspielen um den "Lokomotive-Pokal" fuhr eine Delegation
Schlotheimer Schachspieler für mehrere Tage zur XIV. Schach-Olympiade
(1960) nach Leipzig.
Ersttagsbrief von der Olympiade in Leipzig (Quelle: G. Picard)
(Autogramme von Berney (USA), Malich
(DDR), Michael Tal (UdSSR),
unbekannt, Lombardy (USA))
Es wurde auch intensiv mit Schülern und Jugendlichen gearbeitet.
Dies
belegt eine Mannschaft der männlichen Jugend im Punktspielbetrieb
sowie
ein 2. Platz bei der Kreismeisterschaft der Jugend im Kreis
Mühlhausen
1960 und der 1.Platz in der Gruppe II beim Sektionsturnier 1961
durch
den Jugendspieler Günter Picard.
Ab dem Spieljahr 1967/68 wechselten einige Schlotheimer Schachspieler
und Schachspielerinnen zum Nachbarverein Traktor Ebeleben. Als
sich
hier etwa 1975 die Männer- und Frauenmannschaft auflöste,
konnten die
Schlotheimer Schachspieler sich nicht dazu durchringen, in der
ZSG
Schlotheim die Abteilung Schach wieder zu etablieren. In Schlotheim
ruhte nun der organisierte Schachsport bis etwa 1983.
In der Schule erkannte man "wieder" den pädagogischen Wert
von Schach
und die Möglichkeit der Schulung des logischen Denkens
durch die Be-
schäftigung mit schachlichen Problemen. In Auswertung dieser
"alten"
Weisheiten wurde im Schuljahr 1983/1984 eine AG (Arbeitsgemeinschaft)
"Schach" an der Schlotheimer POS gegründet.
Die Leitung dieser AG übernahm der Lehrer Siegfried Walter.
Hier er-
lernten einige Schüler ab der 5. Klasse (z.B. Andreas
Birl, Thomas
Kelch, Marko Sauerbier, Frank Wendrich, Andreas Hinze, Heiko
Augner,
Sören Hader u.a.) die Anfänge des Schachspiels. Berühmt
waren die
Weihnachtsturniere, weil man hier immer einige Schachbücher
oder an-
dere kleine Präsente gewinnen konnte.
Ausweis für einen Schüler (Quelle: S. Hader)
Im November 1986 übernahm Dr. Harri Hader die AG Schach
(Schüler) vom
Lehrer Siegfried Walter.
Aufbauend auf den schachlichen Grundkenntnissen und ersten Erfolgen
im
Spiel gegeneinander wurden die schachlichen Kenntnisse gefestigt
und
vertieft sowie Schachkämpfe außerhalb der AG Schach
organisiert. So
konnten einige Erfolge bei Kreismeisterschaften, Kinder- und
Jugends-
partakiaden und in Punktspielen (Bezirksklasse männliche
Jugend B) er-
zielt werden.
Im Erwachsenenbereich begann 1985 der Schachsport in Schlotheim
wie-
der langsam zu erwachen. Denn es gründete sich , wie bereits
1983 an-
gedacht, 1985 die Sektion Schach in der BSG "Sponeta". Mit einem
zag-
haften Trainingsbetrieb und einer in der Tagespresse ausgeschriebenen
Stadtmeisterschaft begann der Schachsport wieder in Schlotheim.
Die
ersten Mitglieder der neuen Sektion waren Manfred Jakobi, Günter
Picard, Harry Haase, Hans-Werner Kahlisch, Klaus-Dieter Mundt
und
Dr. Harri Hader.
Nach dieser Stadtmeisterschaft wurde wieder kontinuierlich trainiert,
sodaß wir bei den Erwachsenen in der Saison 1986/87 den
Punktspielbe-
trieb in der Kreisklasse wieder aufnahmen.
Durch die gute Arbeit im Schüler- und Jugendbereich konnten
bereits
in der Punktspielsaison 1989/90 3 Jugendliche (Andreas Birl,
Thomas
Kelch und Bernd Böhm) in die "Erste" und "Zweite" Männermannschaft
integriert werden.
Im Jahr 1989 nahmen erstmals 2 Schlotheimer (Dr. Harri Hader
und Bernd
Böhm) an einem größeren Turnier teil. Dies war
der erste Kontakt mit
leistungsstarken Schachspielern aus den Schachbezirken Thüringens.
Dr. Hader beim 1. DDR-offenen "Thomas
Müntzer"-Turnier
in Mühlhausen (07.06.-11.06.89)
Mit der Wende 1989/90 wurde zwischen den "alten" und den "neuen"
Bun-
desländern, speziell zwischen Thüringen und Hessen,
kommunale und
sportliche Kontakte über "Partnerstädte" aufgebaut.
Die Stadt Schlot-
heim beschloß eine Partnerschaft mit der Hessischen Stadt
Hessisch-
Lichtenau. Auch unsere Sportabteilung knüpfte freundschaftliche
Kon-
takte zu den Schachfreunden in unserer Partnerstadt.
Im März 1990 fuhr eine Mannschaft (3 Erwachsene und 5 Jugendliche)
zu
einem Freundschaftsspiel nach Hessisch-Lichtenau. Wir verloren
zwar
den Wettkampf, aber dies trübte nicht die Stimmung beim
anschließenden
Treffen in der Kellerbar des Schachfreundes Emil Breitenstein.
Bei ei-
ner aufgelockerten Atmosphäre, einer guten Bewirtung und
freundschaf-
tlichen Gesprächen verging die Zeit wie im Flug. Auch die
Jugendlichen
fanden untereinander schnell Kontakt.
1.R.v.l.: M. Jakobi, E. Breitenstein
(Gastgeber),
A. Birl, A. Hinze, Dr. H. Hader
2.R.v.l.: G. Picard, B. Böhm,
M. Sauerbier, T. Kelch
Die Jugend aus Hessisch-Lichtenau und
Schlotheim
versteht sich, als gab es nie eine
"Trennung".
Thomas Kelch ißt wie ein "Scheunendrescher"
und
Marko Sauerbier kann ihn nicht bremsen.
In der Thüringer Allgemeinen vom 20.04.1994 wurde die Abteilung
Schach
des Schlotheimer SV 1887 wie folgt vorgestellt:
"Die Wende brachte Schlotheims Schach-Börse
extreme Kurseinbrüche.
Ganze 12 "Hanseln", acht davon
aktiv, halten noch zur Stange. Der
Älteste "Rudolfo" Trejbal,
ist fast 80. In der Serie 92/93 holte
er noch 3 : 3 Punkte. Aus der
ehemaligen Bezirksklasse Jugend
sind die beiden 21 jährigen Thomas Kelch und
Andreas Birl in die
1. Mannschaft integriert worden. Ansonsten sieht
es mau aus in der
Jugendarbeit. Keiner der Älteren hat Zeit.
Selbst bei den Spiel-
ern der "Ersten" muß Abteilungsleiter Dr.
Hader rechtzeitig anklin-
geln und an das Punktspiel am
Wochenende erinnern (trotzdem wird
die Mannschaft selten wirklich komplett). Im Nahschach
also kommt
Schlotheim derzeit über die
Kreisebene nicht hinaus. Im Fern-
schach dagegen hat Dr. Harri Hader zwischen
November 1990 und
Oktober 1993 in der Vorrundengruppe 43 des Weltcups
einen Polen,
einen Argentiener, einen Schweden, einen Russen
und mehrere Deut-
sche hinter sich gelassen."
Training im Schlotheimer Sporthotel:
Karl-Heinz Gerharz gegen Dr. Harri
Hader vorn,
Andreas Birl gegen Thomas Kelch dahinter,
Rudolf Trejbal solo
Foto: R.Schulz, TA 20.04.94
Anläßlich der Eröffnung des Schlotheimer Sportzentrums
fand am 28.Juli
1995 eine Simultan-Schach-Veranstaltung mit dem Präsidenten
des Thürin-
ger Schachbundes und FIDE-Meister Joachim Brüggemann sowie
19 Schach-
spielern statt. Vertreten bei dieser vom Sporthotel Schlotheim
und der
Sparkasse des Unstrut-Hainich-Kreises gesponserten Veranstaltung
waren
der Schlotheimer SV (9),der SV Ammern (7), der SC 51 Nordhausen
(2) und
2 nichtorganisierte Schachfreunde aus Schlotheim und Mühlhausen.
Trotz
großem Kampfgeist aller Schachfreunde war Joachim Brüggemann
(Bundes-
ligaspieler im SV Erfurt West 90) nicht zuschlagen.
J.Brüggemann - G.Picard, R.Trejbal,
Dr.H.Hader, S.Fitze,...
Foto: Dr.H.Hader
Der FIDE-Meister
siegte an allen 19 Brettern
(im Vordergrund:
Sören Hader und Harry Haase)
TA-Foto: R. Schulze
Dr. H. Hader -
J. Brüggemann - Stefanowsky (Sporthotel)
Foto: Dr. H.
Hader
Da in den folgenden Jahren die schachliche
Arbeit mit den Schülern bzw.
Jugendlichen nicht mehr kontinuierlich
erfolgte, ja fast zum Erliegen
kam, denn es war in diesem Bereich ein
"Kommen und Gehen", konnte der
Spielerstamm der Männermannschaften
aus sich selbst heraus leider nicht
verjüngt werden. Ab 1995 wurden deshalb
unsere Männermannschaften durch
"auswärtige" Spieler aufgestockt
(Bad Langensalza, Görmar, Grabe usw.).
Durch diese Maßnahme konnte z.B.
die 1.Mannschaft von 1996-2000 Jahr
für Jahr von der Kreisklasse in die
Kreisunion, danach sofort in die
Bezirksklasse aufsteigen. Ein bedeutendes
Ereignis für den Schlotheimer
Schachsport war der als Neuling erkämpfte
Staffelsieg 1999/2000 in der
Bezirksklasse und somit der Aufstieg
in die Bezirksliga des
Unterverbandes Nord. An diesem Erfolg
hatten Markus Graupner,Peter
Richter, Sören Hader, Heinz Isensee,
Michael Sorichter, Manfred Jakobi,
Günter Picard, Stefan Richter und
die Reservespieler Peter Gräfe und
Dr. Harri Hader ihren Anteil.
Abschlußtabelle (1999/2000) Bezirksklasse
Brett- Mannschafts-
punkte punkte
1. Schlotheimer SV 1887
42,5 15 : 3
2. Einheit Worbis
44,5 14 : 4
3. GW Waltershausen III
40,0 11 : 7
4. SC Gotha II
34,5 11 : 7
5. Rochade Leinefelde II 38,0
10 : 8
6. Rochade Leinefelde III 36,5
8 : 10
7. SV Bickenriede
35,0 8 : 10
8. SV Ammern II
33,5 7 : 11
9. Glückauf Sondershausen 32,5
4 : 14
10.
SC Nordhausen II
23,0 2 : 16
Im Spieljahr 2000/2001 konnte die Schlotheimer
Mannschaft den Abstieg
aus der Bezirksliga nach hartem Kampf
gegen Oldisleben und Bad Tenn-
stedt abwehren und spielt somit auch in
der Punktspielsaison 2001/2002
in dieser Klasse. Leider stieg die Schlotheimer
Mannschaft nach dem
Weggang von 2 erfahrenen Schachspielern
(Heinz Isensee und Markus
Graupner) nach Abschluß des Spieljahres
2001/2002 aus der Bezirksliga
ab und muß wieder in der Bezirksklasse
spielen. Es folgte nach der
Saison 2002/2003 der Abstieg der 1.Schlotheimer
Männermannschaft in
die Kreisunion zusammen mit der Sondershäuser
Mannschaft. Beide Mann-
schaften steigen nach dem Spieljahr 2003/2004
wieder in die Bezirks-
klasse auf.
Abschlußtabelle (2003/2004) Kreisliga
Mannschaft Brett
Pkt. Pkt.
1.
Glückauf Sondershausen 18 - 0
46
2.
Schlotheimer SV 1887 13 -
5 44½
3.
SG Hausen/Gernrode II 10 - 8
34
4.
SG Burgtonna/Gotha III 9 - 9
39
5.
TSV Großbodungen
9 - 9 38
6.
SC 1951 Nordhausen II 8 -
10 36
7.
Brehmer Schachverein 8
- 10 33
8.
SV Breitenworbis IV
7 - 11 36½
9.
SK Dingelstädt 1921 II 5 -
13 26
10. SV
Ammern III
3 - 15 27
Neben einer 1. und 2. Männermannschaft
steht seit der Saison 2003/2004
auch eine Jugendmannschaft im Punktspielbetrieb.
Weiterhin wird an den
Schlotheimer Schulen "Schach" in einer
Arbeitsgemeinschaft (Seiler-
gymnasium) bzw. im Projekt "Schach" (Haupt-
und Regelschule) unter An-
leitung unserer Sektion betrieben.
Gruppenfoto anläßlich der Vereinsmeisterschaft 2006
von links:
Dr.Harri Hader, Günter Picard, Andy Otte, Sören Hader,
Martin Koch, Philipp Thon, Stefan Richter, Bernd Böhm,
Wilfried Schatz
knieend:
Peter Gräfe, Klaus-Dieter Mundt und Peter Richter
Neben der Beteiligung an Punktspielen vertraten
Schlotheimer Schachs-
pieler ihren Verein auch in Turnieren
des Schachbezirkes Nord und in
überregionalen Turnieren, wie
- Meisterschaften des Unstrut-Hainich-Kreises,
- Nordthüringer Meisterschaften,
- Internationale Schach-Open in Apolda,
- Schach-Open in Mainz,
- Klassiker Schach-Open in Weimar,
- Mühlhäuser Open,
- Schlotheimer Schachturniere im Schnell- und Blitzschach,
- Senioren-Weltmeisterschaft,
- Deutsche Seniorenmeisterschaft,
- Bayrische Seniorenmeisterschaften,
- Hessische Seniorenmeisterschaften
- Thüringer Seniorenmeisterschaften u.a.